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12.12.2024
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Verkehrsbetriebe

Angola: Lobito Atlantic Railway empfängt das erste Frachtschiff im Seehafen Lobito
26.07.2024

 


Das erste Schiff hat am Bergbauterminal des Hafens von Lobito angelegt, der vom Konsortium Lobito Atlantic Railway (LAR) betrieben wird, dem Konzessionsinhaber für den Betrieb, die Verwaltung und die Instandhaltung der Eisenbahnlinie, die Angola mit der Demokratischen Republik Kongo verbindet.


Die südafrikanische MV Lindsaylou, ein mit 40.500 Tonnen Schwefel beladenes Massengutfrachtschiff, legte am Freitag, dem 12. Juli, von Katar kommend an und nahm damit den Hafenbetrieb der LAR am Atlantik auf. Die zunächst in Säcken verpackte Ladung wird dann auf internationale Güterzüge der LAR verladen, die in die DR Kongo fahren, um die Kupferverhüttung der Bergbauunternehmen in der Region Katanga zu unterstützen.

Nachdem der modernisierte Eisenbahnbetrieb im Januar aufgenommen wurde, folgte nun der Hafenbetrieb. Das Projekt zur Sanierung der Bahnstrecke stellt eine Investition von mehr als 734 Mio. EUR während der 30-jährigen Laufzeit der Konzession dar. Die Investitionen ermöglichen die Instandsetzung von Teilabschnitten der Bahnstrecke und der zugehörigen Infrastruktur sowie Investitionen in 1.500 Waggons und 35 Lokomotiven. Die LAR hat mit dem Erwerb des Rollmaterials und Wartungsarbeiten bereits begonnen.

Der Lobito-Korridor (oder Benguelabahn) durchquert Angola auf 1.330 Kilometern von West nach Ost bis zur Grenzstadt Luau. In der DR Kongo folgen rund 550 km bis Tenke. Damit erreicht sie den „Copperbelt“, den Abbaugebieten für Kupfer, Kobalt und andere Metalle. Mehrere Abbauunternehmen haben bereits Kapazitäten gebucht. Ein Güterzug-Rundlauf wird mit etwa 20 Tagen angegeben, damit wesentlich weniger, als die 35 Tage nach Beira (Mosambik), 40 Tage nach Daressalam (Tansania) bzw. Walvis Bay (Namibia) oder gar 50 Tage nach Durban (Südafrika); die Transporte zu den Alternativhäfen wurden und werden allerdings i.d.R. per Lkw durchgeführt.

Die Benguelabahn in Kapspur mit Verlängerung nach Sambia und von dort nach Daressalam ist die einzige afrikanische Bahnverbindung vom Atlantik an den Indischen Ozean (sofern man Südafrika außen vor lässt).