28.03.2024
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Österreich: Lückenschluss St. Pölten - Loosdorf feierlich eröffnet07.12.2017
Das Signal zeigt grünes Licht, die Strecke ist offiziell freigegeben: Mit einem symbolischen Festakt wurde der Lückenschluss zwischen St. Pölten und Loosdorf am 1. Dezember feierlich in Betrieb genommen. Die als Güterzugumfahrung St. Pölten bekannte Strecke vollendet damit den viergleisigen Ausbau der Weststrecke zwischen Wien und Linz Kleinmünchen.
Seit Mai wurde die Strecke in einer umfassenden Inbetriebnahmephase auf Herz und Nieren geprüft, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult. Auf 24,7 Kilometern Länge werden die Züge künftig 23 Brückenobjekte überqueren und drei Tunnel passieren. „Die Strecke fügt sich als Lückenschluss in den viergleisigen Ausbau der Weststrecke ein. Das schafft die Voraussetzung für höhere Kapazitäten im Personen- und Güterverkehr sowie für ein besseres Angebot im Nahverkehr. Beides sind Grundlagen für höhere Qualität und kürzere Reisezeit“, so Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG anlässlich der Eröffnung.
Obwohl die Strecke vor allem als Güterzugumfahrung St. Pölten bekannt ist, hat sie – als Teil des viergleisigen Ausbaus der Weststrecke – auch große nationale und internationale Bedeutung. Landesrat Franz Schnabl, in Vertretung für Infrastrukturminister Jörg Leichtfried, sagte, eine leistungsfähige Schieneninfrastruktur halte Österreich im europäischen und im internationalen Vergleich konkurrenzfähig.
Als Teil des Rhein-Donau-Korridors ist die Weststrecke, und damit auch der Lückenschluss St. Pölten - Loosdorf, in ein europäisches Netz der Schienenstränge eingeflochten. Aus diesem Grund wurde die Errichtung der Strecke von der Europäischen Union kofinanziert. Die Bedeutung dieser Netze betonte Andreas Boschen, Abteilungsleiter in der Exekutivagentur für Innovation und Netze (INEA) in der Europäischen Kommission anlässlich der Eröffnung: Die EU investiert gezielt in Infrastrukturprojekte von hoher Bedeutung für die Europäischen Verkehrsnetze. Der Ausbau der Weststrecke stelle die Weichen für einen nachhaltigen und effizienten grenzüberschreitenden Verkehr entlang des Rhein-Donau Korridors.
Das Projekt wurde als zweigleisige Hochleistungsstrecke geplant. Die Anbindung an die Bestandstrecke und an die Neubaustrecke Wien - St.Pölten erfolgt im Osten im Knoten Wagram. Im Westen wird die Trasse im Knoten Rohr wieder mit der bestehenden Weststrecke verknüpft. Die Trasse wurde großteils entlang bereits bestehender Verkehrsinfrastruktur, der Schnellstraße S33 und der Westautobahn A1, errichtet. Mit der Inbetriebnahme im Dezember 2017 ist ein großer Meilenstein, der viergleisige Ausbau Wien -Linz Kleinmünchen abgeschlossen.