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Industriereport

Streckenausbau Wien - Bratislava: Erste Überführung wird für Verkehr freigegeben
16.10.2019

Von: newstix


St. Pölten: Nach nur sieben Monaten Bauzeit konnte die neu errichtete Überführung der L5 über die Marchegger Ostbahn mit 15. Oktober wie geplant ihrer Bestimmung übergeben werden. Sie ist die erste von insgesamt 14 Über- oder Unterführungen, die im niederösterreichischen Bauabschnitt sämtliche Eisenbahnkreuzungen ersetzen werden. Die Wartezeit beim geschlossenen Schranken gehört somit der Vergangenheit an.


Die offizielle Verkehrsfreigabe übernahmen ÖBB-Geschäftsbereichsleiter Hubert Hager, Landesrat Ludwig Schleritzko und der Raasdorfer Bürgermeister Walter Krutis.

Während ganz in der Nähe die Arbeiten am Bahnhof Raasdorf noch auf Hochtouren laufen, wird auf der Überführung ab sofort der Verkehr ungestört fließen. Beim Bau wurde an alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer gedacht: ein von der Fahrbahn baulich getrennter Geh- und Radweg sorgt in diesem Bereich für größtmögliche Sicherheit. Ein weiterer positiver Aspekt: Weil die laufenden Motoren an geschlossenen Schranken wegfallen, wird auch der CO2-Ausstoß reduziert werden.

Damit im Rahmen des Streckenausbaus Wien-Bratislava alle bestehenden Eisenbahnkreuzungen aufgelassen werden können, kommt es auch im kommenden Jahr im Großraum Raasdorf zu Umleitungen und Verkehrseinschränkungen. Sowohl die Überführung der Groß-Enzersdorfer Straße als auch die Überführung der L11 werden zwischen Februar und Oktober 2020 errichtet. Lokale Umleitungen werden eingerichtet.

Am Bahnhof Raasdorf laufen währenddessen unter anderem die Arbeiten am Personendurchgang. Der provisorische Übergangssteg ist ab heute nicht mehr notwendig. Die Fahrgäste können jetzt die neue Unterführung zwischen den Bahnsteigen behelfsmäßig nutzen, während parallel dazu die restlichen Arbeiten durchgeführt werden. Läuft alles nach Plan, werden die Arbeiten am Bahnhof Raasdorf mit Ende des Jahres fertig sein. Die Errichtung der P&R-Anlage mit 69 PKW-, 12 Motorrad- und 23 Fahrrad-Abstellplätzen ist im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2019 geplant.

Der Ausbau der eingleisigen Dieselstrecke zwischen Wien Stadlau und der Staatsgrenze bei Marchegg zu einer elektrifizierten und teilweise zweigleisigen Hochleistungsstrecke erfolgt unter laufendem Bahnbetrieb. Nach der Fertigstellung des von der EU geförderten Projekts profitieren die Fahrgäste von einer raschen und sicheren Zugverbindung zwischen den beiden Hauptstädten Wien und Bratislava. Die Fahrzeit von Wien Hbf. nach Bratislava hl.st. wird von derzeit 66 Minuten auf 40 Minuten reduziert. Insgesamt stärkt der Ausbau das transeuropäische Netz, da die Strecke auf zwei europäischen Kernnetzkorridoren liegt: dem Baltisch-Adriatischen Korridor und dem Rhein-Donau-Korridor. Die Pendlerinnen und Pendler entlang der Strecke profitieren durch die Modernisierung sämtlicher Bahnhöfe und Haltestellen. Außerdem wird das P&R-Angebot ausgebaut.