28.03.2024
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Griechenland: Rail Egnatia / Sea2Sea-Projekt schon möglich06.12.2018
Bahnhof Ormenio, trotz guten Ausbauzustands fährt von hier nur ein Personenzugpaar täglich nach Alexandroupoli und nach Svilengrad gar nichts, sowie Bahnhof Pythion, mit einem der gelegentlich verkehrenden Güterzüge aus der Türkei, im Oktober diesen Jahres. Fotos Hans-Jürgen Schulz.
Seit einiger Zeit steht in Griechenland das Vorhaben Rail Egnatia, aktuell insbesondere die Verbindung Alexandroupli - Burgas/Varna in Bulgarien ganz oben auf der verkehrspolitischen Tagesordnung. Zweck ist eine Umgehung des Bosporus und der Dardanellen.
Dazu ist zu bemerken (wie bereits früher im LOK Report gemeldet), dass dieser Abschnitt bereits existiert, im griechischen und teilweise im bulgarischen Abschnitt handelt es sich um die ehemalige Chemins de fer Orientaux, die Österreich/Ungarn mit Istanbul samt einigen Seitenlinien verbunden hat.
Auf Grund des Vertrags von Lausanne von 1923 kam es im Bereich des Grenzflusses Evros zu einer komplizierten Grenzführung, die Bahnstrecke nach Istanbul führte vom bulgarischen Svilengrad nach Griechenland (Dikaia), von dort nach Edirne in der Türkei, dann wieder nach Griechenland um dann bei Pythio endgültig die Türkei zu erreichen. Diese Streckenführung wurde erst 1971 durch zwei Neubaustrecken in der Türkei und Griechenland bereinigt.
Zu Beginn dieser Dekade wurde diese Strecke im griechischen Teil weitgehend saniert. Wegen einer Streckensperre in der Türkei wurden 2011 für eineinhalb Monate alle Güterzüge über Pythio nach Svilengrad geführt, es waren nach Angaben von "trikalaenimerosi" insgesamt 251 Züge in jeder Richtung, also etwa 5 Züge pro Tag und Richtung.
Fazit: Der Verkehr "Sea2Sea" könnte mit der bestehenden Infrastruktur sofort aufgenommen werden, zweigleisiger Ausbau und Elektrifizierung sind zwar wünschenswert, aber aktuell noch nicht unbedingt nötig.