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Verkehrsbetriebe

Entwicklung eines Wasserstoff-Brennstoffzellen-Zuges mit EU-Förderung
26.11.2020

Von: Railway Gazette


EUROPA: Das 14 Millionen Euro teure Projekt des FCH2RAIL-Konsortiums zur Konstruktion, Entwicklung und Erprobung eines Prototyps eines wasserstoffbetriebenen Zuges wurde vom Gemeinsamen Unternehmen Brennstoffzellen und Wasserstoff der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms Horizont 2020 mit 10 Millionen Euro gefördert.


Ziel von FCH2RAIL ist die Herstellung eines emissionsfreien Zuges mit einer Betriebsleistung, die mit bestehenden Dieselzügen konkurrenzfähig ist, wobei eine Technologie verwendet wird, die sowohl auf neue als auch auf überholte Fahrzeuge angewendet werden kann. Das Gesamtbudget beläuft sich auf 14 Mio. €, wovon 70 % aus EU-Mitteln und der Rest von den Projektpartnern aufgebracht werden soll.

Das Konsortium wird von CAF angeführt, das durch seine kürzlich erworbene Bustochter Solaris über Erfahrungen mit der Brennstoffzellentechnologie verfügt. Die anderen Mitglieder sind das deutsche Luft- und Raumfahrtforschungszentrum DLR, der spanische nationale Betreiber RENFE und der Infrastrukturmanager ADIF, der Autohersteller Toyota Motor Europe, der portugiesische Infrastrukturmanager IP, das spanische nationale Wasserstoffzentrum CNH2 und der Lieferant von Schienenfahrzeugkomponenten Faiveley Stemmann Technik. Jedem Konsortiumsmitglied werden bis Ende des Jahres spezifische Aufgaben zugewiesen, so dass die Arbeiten an dem auf vier Jahre angelegten Projekt im Januar 2021 beginnen können.

 Der Prototyp wird durch die Modifizierung eines dreiteiligen EMU der CAF Civia Klasse 463 hergestellt, ein Typ, der in vielen spanischen Pendlernetzen zu finden ist. Dieser wird mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellensystem und Lithium-Titanat-Batterien ausgestattet sein, so dass er von elektrifizierten auf nicht elektrifizierte Strecken durchfahren kann.

Die Erprobung und Zulassung soll in Spanien, Portugal und einem noch zu bestimmenden Drittland erfolgen.

Das Projekt wird die Nutzung der Abwärme von Brennstoffzellen zur Verbesserung der Energieeffizienz untersuchen. Zum Arbeitsprogramm gehört auch die Erarbeitung neuer und aktualisierter europäischer technischer Normen, um die Interoperabilität künftiger Wasserstoffzüge zu gewährleisten.