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Verkehrsbetriebe

Österreich/Deutschland: Drittes Gleis Freilassing - Salzburg beseitigt Nadelöhr an wichtigem Grenzübergang
14.12.2017

Von: ÖBB


Mit dem zusätzlichen Gleis wird der Zugverkehr am deutsch-österreichischen Grenzübergang noch leistungsfähiger. Die S-Bahn Salzburg kann durch die erweiterte Gleiskapazität verstärkt neben dem grenzüberschreitenden Personenfern- und Güterverkehr fahren. Auf der nunmehr dreigleisigen Strecke zwischen Freilassing und Salzburg verkehren künftig sechs Personenzüge, darunter vier ÖBB-Nahverkehrszüge, pro Stunde und Richtung. Bei der feierlichen Inbetriebnahme am 11. Dezember in Freilassing betonten Vertreter von Politik und Bahnen die regionale und überregionale Bedeutung des Ausbaus.


Quelle: ÖBB

Herbert Kasser, Generalsekretär im österreichischen Bundesverkehrsministerium freute sich über die Fertigstellung des dritten Gleises, das eine wichtige Investition in die Zukunft des Bahnverkehrs beider Länder darstelle.

Bayerns Staatskanzleiminister Dr. Marcel Huber hob hervor, dass Bayern und Österreich nicht nur Brücken, sondern auch Gleise bauen könnten. Ziel sei es, auch grenzüberschreitend den Nahverkehr zu optimieren. Gleichzeitig bedeute die heutige Streckeneinweihung auch einen weiteren Etappensieg für die ABS 38. Mit kleinen Schritten, aber konsequent und entschlossen komme man einer durchgehend zweigleisigen, elektrifizierten Bahnstrecke von München über Mühldorf nach Freilassing näher.

Der Salzburger Landesrat Hans Mayr argumentierte, der Ausbau des Streckennetzes zwischen Salzburg und Bayern stelle einen wichtigen Beitrag zur Kapazitätserweiterung und Stärkung des Nahverkehrssystems zwischen Salzburg Hauptbahnhof und Freilassing dar. Das dritte Gleis werde für die S-Bahn auf dieser Strecke genutzt, daher kämen die Fahrgäste bereits nach 15 Minuten an ihrem Ziel an.

Klaus-Dieter Josel, bayerischer DB-Konzernbevollmächtigter, resümierte, dass mit dem dritten Gleis in Freilassing und der bereits im Mai 2017 eröffneten Zweigleisigkeit zwischen Mühldorf und Tüßling gleich zwei Nadelöhre auf einer wichtigen Strecke in Südostbayern aufgelöst worden seien. Damit gehe der Streckenausbau von München bis zur deutsch-österreichischen Grenzregion weiter voran.

Franz Bauer, Vorstandsdirektor der ÖBB Infrastruktur AG sagte, dass das Projekt „Drittes Gleis Freilassing - Salzburg“ der DB Netz AG den seit vielen Jahren laufenden Netzausbau der ÖBB für das Salzburger S-Bahn-Netz ergänze. Die Kapazitätserweiterung des S-Bahn-Netzes finde nun mit dem Zusammenschluss der deutschen und österreichischen Schienen ihren Abschluss.

Im Rahmen des 60-Millionen-Euro-Projektes entstanden auf deutscher Seite vier Brücken, 1,6 km neues Gleis und ein neuer Bahnsteig für die S-Bahnen im Bahnhof Freilassing. Eine eingleisige Brücke wurde ergänzend zur denkmalgeschützten Brücke über die Saalach neu gebaut. Zwei Brücken in Freilassing hat die DB Netz AG erweitert und eine weitere als Kreuzungsmaßnahme mit der Stadt komplett erneuert. Insgesamt wurden entlang der Baustellenstrecke etwa 1,8 Kilometer Schallschutzwände neu gebaut.

Der Streckenausbau nach Freilassing besteht auf österreichischer Seite aus drei Abschnitten und umfasste ebenso mehrere Meilensteine: die Inbetriebnahme des Abschnitts Taxham im Jahr 2006, die Inbetriebnahme des Abschnitts Salzburg Hauptbahnhof - Salzburg Taxham Europark im Jahr 2008 sowie die Inbetriebnahme des Abschnitts Liefering im Jahr 2013.

Die Fertigstellung des dritten Gleises ist ein Meilenstein im Bauablauf entlang der Ausbaustrecke (ABS) 38 von München über Mühldorf nach Freilassing. Die ABS 38 umfasst ein ganzes Bündel aufeinander abgestimmter Teilprojekte, die den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung entlang der Strecke verfolgen. Auch aus europäischer Sicht ist die Strecke als Teil des transeuropäischen Korridors „Rhein-Donau“ von zentraler Bedeutung.