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27.04.2024
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Verkehrsbetriebe

Russland: Modernisierung des Vladivostok-Tunnels abgeschlossen
27.06.2019

Von: Lok Report


Am 21. Juni konnte in Vladivostok der modernisierte Vladivostoker Eisenbahntunnel (Vladivostokskij tonnel') offiziell wieder eröffnet werden, der nach Stalin benannt ist und die Stadt mit den Häfen in der Ulysses-Bucht (buhtu Uliss) verbindet. Spezialisten des Moskauer Tunnelbaufirma AO Mosmetrostroj (Moskovskij Metrostroj) führten die Modernisierung durch.


Während des 3,5 Mrd. Rubel (49 Mio. Euro) teuren Umbaues war es notwendig, die Tunnelauskleidung zu entfernen, die Tragfähigkeit zu verstärken, den aktiven Wasserzulauf zu unterdrücken, die Entwässerungswannen wieder herzustellen und den Oberbau des Gleiskörpers zu aktualisieren. Im Zuge der Bauarbeiten wurden Technologien eingesetzt, die bisher bei der Reparatur von Eisenbahntunneln noch nicht eingesetzt wurden. Alle Arbeiten wurden in technologischen "15-h-Fenstern" durchgeführt, ohne die Durchfahrt der Güterzüge zu behindern.

 

An der Zeremonie nahmen Nikolaj Maklygin, Leiter der Fernost-Eisenbahn DVŽD, Oleg Kožemâko, Gouverneur des Primorskogo kraja, Oleg Gumenûk, Leiter der Stadtverwaltung Vladivostok und Sergej Žukov, Genraldirektor der Baufirma Mosmetrostroj sowie Ehrenbürger aus Vladivostok, Veteranen und Mitarbeiter der Eisenbahnunternehmen teil.

 

Mit der Verkehrseröffnung durch den eingleisigen Vladivostok-Tunnel nahm auch der S-Bahn-Verkehr, der das Zentrum von Vladivostok mit dem abgelegenen Stadtteil Pervomajsky verbindet, zum 01.06.19 wieder seine Fahrt auf. Die Reparaturen haben die Reisezeit verkürzt. Früher fuhr der Zug in sieben Minuten durch einen Tunnel, jetzt benötigt er nur noch drei Minuten.

 

Der Bau des 1380 m langen Eisenbahntunnels begann 1914. Mit Beginn des 1. Weltkrieges wurde der Bau gestoppt, bis der Tunnel schließlich zwischen 1934 und 1936 fertiggestellt werden konnte. Geplant war der Tunnel aus militärischer Sicht für den Transfer von gepanzerten Zügen und schwerer Artillerie in die Ulysses-Bucht (buhtu Uliss). Ab 1951 begannen Güterzüge insbesondere mit Kohle aus den Häfen am Kap Čurkin (Mys Čurkin) die Strecke zu befahren, und nach der Elektrifizierung in den 60er Jahren wurde der Vorort-Personenverkehr eröffnet.

 

Die für das Militär geplante Konstruktion konnte nicht wie ein normaler Eisenbahntunnel betrieben werden, so dass unter Berücksichtigung des wachsenden Transportvolumens und der Bedeutung des Tunnels für das Verkehrszentrum Vladivostok im Frühjahr 2016 mit der Modernisierung begonnen wurde.

 

Während der Tunnel laut Pressemitteilung der RŽD "tonnel' im. I. V. Stalina" (Tunnel benannt nach I. V. Stalin) heisst, ist auf der Gedenkplatte von 1935 über dem Tunnelportal deutlich "tonnel' imeni Tov. Stalina" zu lesen (Tunnel benannt nach dem Genossen Stalin).